"Baumeister Leins soll leben!"
Einen heiteren Blick auf Geschichten rund um die 150-jährige Historie der Villa Berg wirft ein kleines literarisches Programm unter dem Titel "Baumeister Leins soll leben!".
Seit mindestens einem Dutzend von Jahren steht die Villa Berg im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Scheint ihre Zukunft mittlerweile auch geklärt, so ist doch ihre Geschichte weiterhin von Interesse.
Bei Recherchen zu einer Ausstellung im MUSE-O entdeckte der Historiker Ulrich Gohl eine Reihe von Papieren, die in einer wissenschaftlich nüchternen Schau nichts zu suchen haben, wohl aber amüsante Schlaglichter auf die prachtvolle Zeit der Villa werfen.
Derlei Texte hat Gohl zusammen mit den Rezitatoren Martin Ehmann und Ulrich Heinz, besser bekannt als "Mustermann und die Motzlöffel" zu einem Hörbild montiert. Augenzwinkernd erfährt man hier beispielsweise, welche Geldschwierigkeiten beim Villa-Bau zu überwinden waren. Der Besucher lässt mit den Bauleuten die Gläser beim Richtfest klingen und lauscht einer "Reportage" von der "Entrevue de Stuttgart", bei der Zar Nikolaus II., Kaiser Napoleon III. und der württembergische König Wilhelm I. samt Gemahlinnen und Gefolge zu politischen Gesprächen und feinem Essen in der Villa zusammenkamen. So kann man sich vorstellen, wie die königliche Sommerresidenz in monarchischem Glanz erstrahlte.